Seit Anfang des 14ten Jahrhunderts erzählen die Alten den Kindern, jedes Mal zum Winter hin, die Legende der Schneefrau.
Es war der dritte Wintertag mit viel Frost und Neuschnee. Im Marburger Wald lebte einsam eine Schneefrau, deren Gemahl es letzten Frühling nicht mehr rechtzeitig in die kalte Erdhöhle zurück geschafft hatte. Der Schneemann war geschmolzen.
Die Schneefrau erwachte aus ihrem Sommerschlaf, regte und streckte sich, bis der Hunger sie ans Tageslicht führte.
Nach einigen Happen vom leckeren Pulverschnee, machte sie sich auf die Suche nach einem neuen, männlichen Artgenossen, denn so wollte es die Tradition unter den Schneeleuten. Ein Schneemann oder eine Schneefrau solle niemals einen Winter alleine verbringen. Viele Menschen bauten diese Wesen nach, doch die wahren lebten auf den Waldlichtungen, so stapfte sie los.
Die erste Lichtung war noch verweist, war es doch grade der Anfang des Winters und viele Artgenossen schliefen noch.
Auf der zweiten Lichtung bemerkte sie Bewegungen im Schnee, vorsichtig näherte sie sich dem, was sich dort abmühte und traurige Laute von sich gab. Es war ein kleiner Elch.
Dieser hatte seine Mutter an den Jäger verloren und war noch nicht groß genug um alleine mit dem ersten Schnee zurecht zu kommen.
Die Schneefrau redete beruhigend auf den kleinen ein und streichelte sanft sein Fell. Er fasste schnell Vertrauen in dies, für ihn, unbekannte Wesen. Bereitwillig ließ er sich ein Seil anlegen und folgte der Schneefrau brav. Sie hatte sich vorgenommen dem kleinen zu helfen.
Die Tage und Wochen vergingen, der kleine Wuchs sehr schnell und lernte auch viel. Die beiden hatten es geschafft eine Art der Kommunikation zu finden, so dass der eine immer wusste was der Andere wollte.
Die Schneefrau genoss es mit dem kleinen Elch durch den Schnee zu tollen, vergaß dabei jedoch die Suche nach einem Artgenossen und so begann der Winter sich zu verabschieden.
Die Schneefrau brachte den mittlerweile kräftigen Jungelch an den See, erklärte ihm was man hier alles machen könne, dann fand sie es an der Zeit sich zu trennen, denn der Frühling stand bevor. Nach einem traurigen Abschied ließ sie den Elch am See zurück und begabt sich zu der Stelle, wo ihr Mann damals von ihr ging. Sie stellte sich dort hin und ließ der Natur ihren Lauf, bis auch sie geschmolzen war.
Seit dem kehren jedes Jahr Menschen an den See , verkleiden als Elch und Schneefrau zurück, um die Legende der Schneefrau aufleben zu lassen.
Es heißt, wenn man ganz leise ist, könne man die leisen, traurigen Rufe des Elches am Seeufer im Winde hören.
Lauscht nur….
Ein besinnliches Fest wünscht euch allen
Euer
Mak
** Die Geschichte ist von mir,ist somit mein Eigentum,wer sie kopieren möchte,möge mich bitte vorher per Kommentar oder E-Mail fragen. Bei Veröffentlichung bitte ich um eine Quellenangabe.
Sonntag, 19. Dezember 2010
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